Weltsorten Raritäten
Der Gewürztraminer ist neben dem „Clevner“ eine weitere Spielart des roten Traminers. Die Traminer stellen eine der ältesten Rebsortengruppen überhaupt. Seine hohen Weinqualitäten wussten schon immer zu gefallen, im Mittelalter wurde diese Sorte häufig von Klöstern angebaut und als Messwein verwendet. Ein intensiveres Bukett, häufig rosiger duftend als Rosen selbst, kann kaum eine andere Sorte aufweisen. In der Ortschaft Rhodt in der Pfalz stehen über 400 Jahre alte Rebstöcke dieser Sorte in Deutschlands ältestem Weinberg.
Chardonnay stellt weinbaulich nur geringe klimatische Ansprüche und erbringt dabei gehaltvolle, körperreiche Weine. Das macht ihn zu einer der meistangebauten Rebsorten weltweit. Ursprünglich ist Chardonnay im Burgund beheimatet und wohl aus einer natürlichen Kreuzung zwischen einer Burgundersorte und dem Weißen Heunisch entstanden. Bekannt wurde Chardonnay durch verschiedene Grand Cru des Burgunds, als Chablis, sowie als Rebsorte für Champagner. In Überseeregionen der neuen Weinwelten wird Chardonnay häufig sortenrein ausgebaut. Hochwertige Chardonnay-Weine eignen sich wie kaum eine andere Weißweinsorte zum Ausbau im Barriquefass.
Sauvignon blanc ist nach Chardonnay die weltweit am zweitmeisten angebaute Weißweinsorte. Einen rasanten Aufschwung erlebte die Sorte, nachdem seit den 1990er Jahren Sauvignon blanc Weine aus Neuseeland mit bis dahin unbekannter Aromaintensität den Weg zurück in die „alte Weinwelt“ Europa fanden. Je nach Reifegrad reichen diese Aromen von grasig-pfeffrigen, gar spargeligen Noten über schwarze Johannisbeeren bis hin zu intensiver Maracuja. Ursprüngliche Heimat des Sauvignon blanc ist jedoch das Loiretal. In Württemberg ist Sauvignon blanc mit Sicherheit die trendigste Weißweinsorte des noch jungen 21. Jahrhunderts.
Raritäten
Muskateller ist eine sehr alte, hochwertige Sorte mit weltweiter Verbreitung. Auf Burg Wildeck bei Abstatt ist der Anbau von Muskateller bis zurück ins 17. Jahrhundert belegt. Aufgrund der Güte der Sorte wurde Muskateller schon damals getrennt von anderen Sorten ausgebaut, was zur damaligen Zeit untypisch war. Weine dieser Sorte überzeugen häufig mit einem animierenden Bukett aus muskatigen Aromen und feinem, an Citrusfrüchte erinnernden Säurespiel.
Nach dem schwäbischen Dichter Friedrich Hölderlin ist diese Rebsorte benannt. Hölder wurde 1955 an der Weinbauschule Weinsberg aus den Sorten Riesling und Ruländer gekreuzt. Da die Sorte relativ unempfindlich gegen späte Frühjahrsfröste ist, findet sich die Sorte in den Weinbergen manch nördlicher Anbaugebiete. Das Bukett der Hölder-Weine zeigt sich zurückhaltend, im Geschmack dagegen sind die verwandtschaftlichen Verhältnisse zu Riesling und Ruländer zu erkennen.
Der Johanniter ist nicht nach der gleichnamigen Hilfsorganisation, sondern nach seinem Züchter, Johannes Zimmermann, benannt. Es handelt sich um eine Pioniersorte unter den deutschen pilzwiderstandsfesten, neuen Rebsorten. In seiner „Ahnengalerie“ findet sich neben Ruländer und Gutedel auch Riesling. Mit letzterem hat die Rebe deutliche Ähnlichkeit und auch der Wein erinnert häufig an diese Elternsorte.
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