Fellbach Klassik

Zeitlos – bewährt

Weißer Riesling (37)

Weißer Riesling

Weißer Riesling

Sogar bis auf eine Briefmarke der Deutschen Post schaffte es der Riesling, als bislang einzige Rebsorte. Dies deutet schon auf die Bedeutung hin, die der Riesling im deutschen Weinbau einnimmt. Nachweislich befindet sich Riesling seit über 500 Jahren im Anbau, tatsächlich jedoch wohl schon zu Zeiten der Germanen. Seine unter Edelreben unerreichte Frosthärte machte ihn zu einer wertvollen Sorte im früher üblichen „gemischten Satz“. Nachteilig sind dagegen die geringen Erträge und späte Reife. Weite Verbreitung erlangte der Riesling daher erst mit der systematischen Aufstockung dieser Sorte entlang von Rhein und Mosel seit dem späten 18. Jahrhundert. Schnell erlangte der Riesling weltweit Ruhm, zu Zeiten der Weimarer Republik erzielte er internationale Rekordpreise. Bis heute ist Riesling Deutschlands meist angebaute Rebsorte. Als heimisches Kind ist er besonders gut an nördliche Weinbauregionen adaptiert, die Rasse, Fruchtigkeit und Strahlkraft deutscher Rieslinge wird andernorts auf der Welt nicht erreicht.

Müller-Thurgau (36)

Müller-Thurgau

Müller-Thurgau

Die Rebsorte Müller-Thurgau ist eine der frühesten Rebenneuzüchtungen aus Deutschland und bis dato mit Abstand die erfolgreichste weltweit. Zudem ist sie ein Lehrbeispiel der modernen Analysetechniken. Ihr Züchter,  Prof. Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau, war davon ausgegangen, im Jahr 1882 die Sorten Riesling und Silvaner miteinander gekreuzt zu haben. 1998 erbrachte eine Erbgutanalyse jedoch das Ergebnis, dass die Vatersorte nicht Silvaner, sondern Madeleine royal, eine französische Tafeltraube, ist. Vermutlich stand im Müller´schem Zuchtquartier auch ein Rebstock Madeleine royal und eine zufällige Bestäubung durchkreuzten wortwörtlich die eigentlichen Absichten des Züchters. In ihrer Hochzeit, den 1980er Jahren, war mehr als ein Viertel der gesamten deutschen Rebfläche mit Müller-Thurgau bestockt. Noch heute ist sie nach Riesling die meistangebaute Weißweinsorte. Auch als Exportschlager fand Müller-Thurgau weltweit Verbreitung. Der Erfolg der Sorte begründet sich in ihren guten Eigenschaften. So erbringt sie sichere Erträge, eignet sich auch für ungünstige Lagen, einzig strenge Winterfröste machen ihr zu schaffen. Die Weine, auch als Rivaner bekannt, sind fruchtig und leicht zu trinken.

Grüner Silvaner (29)

Grüner Silvaner

Grüner Silvaner

Im 17. Jahrhundert wurde diese Sorte aus Österreich nach Franken und damit wohl erstmals nach Deutschland eingeführt. Schnell wusste sie zu überzeugen und verbreitete sich in alle Anbaugebiete. Um 1970 war Silvaner mit mehr als ein Drittel Anbaufläche die meist angebaute Sorte in Deutschland überhaupt. Dass sein Anteil seither stetig zurückging, liegt nicht in mangelnder Qualität, sondern vielmehr in der Tatsache begründet, dass sich das Rebsortenspektrum in Deutschland seither stark ausdifferenziert hat. Mit der systematischen Auslese eines besonders wertvollen Silvaner-Einzelstocks und der Anlage eines ganzen Weinbergs aus vegetativen Nachkommen dieses Stockes, begann im Jahr 1900 die moderne Klonenzucht im deutschen Weinbau.

Blauer Trollinger (66, 67, 68)

Blauer Trollinger (Klon 29-5)

Blauer Trollinger

Über die Abstammung des Trollingers gibt es, wie bei allen traditionellen Sorten, unterschiedliche Annahmen. Am wahrscheinlichsten gilt, dass Trollinger als „Welscher“ im 14. Jahrhundert aus seiner ursprünglichen Heimat, dem Friaul, seinen Weg über die Alpen fand. Der neue Name „Trollinger“ etablierte sich in Württemberg erst, nachdem diese Sorte auch in Tirol vermehrt angebaut wurde – dort allerdings unter dem Namen Vernatsch. Zur Weinbereitung wird Trollinger heute nahezu ausschließlich in Südtirol und Württemberg angebaut, als Tafeltraube rund um die Welt. In Württemberg  gilt Trollinger als Botschafter der bodenständigen Weinkultur und hat den Begriff des „Viertelesweines“ geprägt. In den letzten Jahrzehnten ging seine Anbaufläche zugunsten qualitativ wertigerer Sorten zurück, doch noch ist Trollinger mit Abstand die meistangebaute Rebsorte im „Ländle“.

Blauer Lemberger (54)

Blauer Lemberger

Blauer Lemberger

In Württemberg zählt diese rote Rebsorte zu den qualitativ hochwertigsten und erfreut sich in den letzten Jahrzehnten einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das Weinland Württemberg steht im Bergriff, sich von einem Trollinger- in ein Lembergerland zu wandeln. Die Herkunft der Sorte ist nicht geklärt. Bekannt ist durch moderne Analyseverfahren jedoch, dass Blaufränkisch – so der offizielle Sortenname – vom Weißen Heunisch abstammt, einer schon im Mittelalter bekannten Sorte. Lemberger gehört zu den spät reifenden, heimischen Sorten. Bei Vollreife erbringt die Sorte dichte und komplexe Weine, welche sich hervorragend für einen Ausbau im kleinen Holzfass, dem sogenannten Barrique, eignen.

Blauer Portugieser (49)

Blauer Portugieser

Blauer Portugieser

Als leichter Trinkwein zu einfachen Speisen ist der Portugieser vor allem in der Pfalz sehr beliebt, sozusagen als pfälzischer Trollinger. Doch mit reduzierten Erträgen, Maischegärung und Lagerung im Holzfass können auch komplexe, schwere Weine aus dieser Sorte erzeugt werden. Noch bevor die Sorte in Deutschland bekannt wurde, war Portugieser, wohl seit dem 18. Jahrhundert,  bereits in Österreich im Anbau. Wie bei vielen alten Sorten, ist die genaue Herkunft des Portugiesers jedoch ungeklärt. Lange wurde vermutet, dass die Rebsorte ursprünglich aus Porto stammt. Da  Portugieser in Portugal jedoch völlig unbekannt ist, scheint diese Annahme eher unzutreffend zu sein.

 
 
 
 

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